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Strategien für motivierte und kompetente Teams (Teil 2)
Umgang mit dem Fachkräftemangel
Der Mangel an qualifizierten Pflegekräften ist eine bedeutende Herausforderung für die Branche. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es wichtig, neue und maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, die über standardisierte Methoden hinausgehen.
Aufbau einer positiven Arbeitgebermarke „Employer Branding“
„Employer Branding“ ist ein strategischer Ansatz, der darauf abzielt, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und so qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.
Klare Werte und Mission:
Pflegeeinrichtungen sollten ihre Mission und ihre Werte transparent kommunizieren.
Dies beginnt mit der klaren Definition dessen, was die Einrichtung besonders macht: Steht sie für exzellente Patientenversorgung, eine familiäre Atmosphäre oder eine innovative Arbeitsumgebung? Diese Werte sollten in allen Kommunikationskanälen vermittelt werden, sei es auf der Webseite, in den sozialen Medien oder in Stellenausschreibungen.
Potenzielle Mitarbeiter identifizieren sich eher mit einem Arbeitgeber, dessen Werte mit den eigenen übereinstimmen. Eine klare und authentische Kommunikation dieser Werte fördert nicht nur das Interesse potenzieller Bewerber, sondern stärkt auch die Bindung des bestehenden Personals.
Mitarbeiter als Markenbotschafter:
Zufriedene Mitarbeiter sind die glaubwürdigsten Botschafter einer Marke. Als Marke ist in diesem Kontext das eigene Unternehmen oder die Pflegeeinrichtung als Ganzes zu verstehen.
Pflegekräfte, die positive Erfahrungen gemacht haben, können entscheidend dazu beitragen, das Image des Arbeitgebers nach außen zu tragen.
Indem Pflegeeinrichtungen ihre Mitarbeiter in den Aufbau des „Employer Brandings" einbinden, können sie ein echtes und ansprechendes Bild ihres Arbeitsumfelds präsentieren.
Mitarbeiterinterviews:
Diese bieten eine Plattform für Pflegekräfte, um ihre persönlichen Erfahrungen und ihren Arbeitsalltag zu teilen. Ein Beispiel kann ein Video-Interview mit einer langjährigen Pflegekraft sein, die über ihre Entwicklungsmöglichkeiten in der Einrichtung spricht und erklärt, wie sie durch Weiterbildungen und interne Aufstiegschancen motiviert wurde. Solche Interviews können auf der Webseite der Einrichtung oder in sozialen Medien veröffentlicht werden, um die Authentizität der Arbeitgebermarke zu unterstreichen.
Testimonials:
Kurze Zitate von Mitarbeitern, die ihre positiven Erfahrungen beschreiben. Ein Beispiel wäre ein Statement in einer Broschüre wie: „Ich schätze besonders die kollegiale Atmosphäre und die Unterstützung, die ich bei meiner Weiterbildung erhalten habe. Hier fühle ich mich wirklich wertgeschätzt.“ Solche Testimonials bieten potenziellen Bewerbern Einblicke in die Kultur und die Vorteile.
Erfolgsgeschichten:
Durch das Teilen von konkreten Erfolgsgeschichten, in denen Mitarbeiter ihre beruflichen Fortschritte oder besondere Projekte hervorheben, kann das Employer Branding weiter gestärkt werden. Ein Beispiel kann die Geschichte einer Pflegekraft sein, die durch ein internes Mentoring-Programm zur Stationsleitung aufgestiegen ist. Eine solche Geschichte könnte in einem Blogartikel erzählt werden, um die Entwicklungsmöglichkeiten und die unterstützende Kultur innerhalb der Einrichtung hervorzuheben.
Diese Maßnahmen schaffen nicht nur Vertrauen, sondern fördern auch die emotionale Bindung potenzieller Mitarbeiter an die Marke. Sie zeigen, dass die Pflegeeinrichtung die Leistungen und das Engagement ihrer Mitarbeiter anerkennt und aktiv fördert.
Work-Life-Balance und Benefits
Pflegekräfte schätzen ein Arbeitsumfeld, welches es ihnen ermöglicht, berufliche Anforderungen mit ihren privaten und familiären Verpflichtungen zu vereinbaren. Hier können attraktive Zusatzleistungen den Unterschied ausmachen und einer Pflegeeinrichtung einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Gesundheitsprogramme
Angesichts der körperlich und emotional belastenden Arbeit in der Pflege gewinnen betriebliche Gesundheitsprogramme immer mehr an Bedeutung. Diese Programme können präventive Gesundheitsmaßnahmen, regelmäßige Gesundheitschecks, Fitnessangebote oder auch psychologische Unterstützung umfassen. Solche Angebote tragen nicht nur zur physischen und psychischen Gesundheit der Pflegekräfte bei, sondern stärken auch ihre Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Berufsalltags.
Beispiel:
Eine Pflegeeinrichtung bietet regelmäßige Yoga-Kurse, Massagen oder Ernährungsberatungen an, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern. Auch das Einrichten eines Ruheraums, in dem Pflegekräfte sich zwischen den Schichten entspannen können, würde zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen.
Kinderbetreuungsmöglichkeiten
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Pflegekräfte ein zentrales Anliegen. Einrichtungen, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten direkt vor Ort oder in Kooperation mit externen Partnern anbieten, positionieren sich als besonders familienfreundlich und attraktiv. Solche Angebote entlasten Mitarbeiter, die Familie und Beruf miteinander verbinden müssen, und tragen so zu einer stabilen und motivierten Belegschaft bei.
Beispiel:
Eine Pflegeeinrichtung geht Partnerschaften mit lokalen Betreuungseinrichtungen ein, um Pflegekräften eine zuverlässige und flexible Kinderbetreuung zu gewährleisten.
Flexibles Arbeitszeitmodell: Optimierung durch gezielte Schulung und Entlastung
Der Einfluss flexibler Arbeitszeitmodelle auf die Mitarbeiterzufriedenheit ist nicht zu unterschätzen. In einer sich schnell verändernden Welt ist das traditionelle Bild der aufopferungsvollen „Krankenschwester“ nicht mehr aktuell. Flexibilität bei den Arbeitszeiten kann sowohl die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern als auch die betriebliche Effizienz verbessern.
Diese Modelle müssen jedoch an die spezifischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Einrichtung – sei es ambulant, teilstationär oder stationär – angepasst werden.
Ein Ansatz zur Optimierung der Arbeitszeiten für Pflegefachkräfte besteht darin, Pflegehelfer gezielt zu schulen und sie so zu befähigen, pflegerische Tätigkeiten umfassender zu übernehmen. Dadurch können Fachkräfte deutlich entlastet werden, da sie sich weniger um die Basisversorgung kümmern müssen und stattdessen ihre Expertise in andere wichtige Bereiche einbringen können.
Beispiel:
In einem Pflegeheim könnte ein spezielles Schulungsprogramm entwickelt werden, das die Pflegehelfer befähigt, in bestimmten Bereichen eigenverantwortlich zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Durch die Vermittlung von Fachwissen, die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten und die Förderung von Selbstreflexion werden die Mitarbeiter zu kompetenteren Pflegenden.
Durch die Entlastung gewinnen Pflegefachkräfte wertvolle Zeitressourcen, die sie in andere Tätigkeiten investieren können z.B. Dokumentation, Anleitungen, Schulungen, Evaluation und Anpassung von Pflegeplänen.
Fortbildungspakete
Die Möglichkeit zur kontinuierlichen beruflichen Weiterentwicklung ist ein weiterer entscheidender Faktor für die Zufriedenheit von Pflegekräften. Einrichtungen, die umfangreiche Fortbildungspakete anbieten, zeigen, dass sie in die langfristige Karriereentwicklung ihrer Mitarbeiter investieren. Dies kann nicht nur die Qualität der Pflege verbessern, sondern auch die Bindung der Mitarbeiter an die Einrichtung stärken.
Beispiel:
Eine Pflegeeinrichtung könnte ihren Mitarbeitern regelmäßig Fortbildungsmöglichkeiten in Form von Workshops, Seminaren oder Online-Kursen anbieten und die Kosten dafür übernehmen.
Ein weiteres attraktives Angebot kann ein internes Mentoring- oder Coaching-Programm sein, um Mitarbeiter gezielt in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen.
Betriebliche Altersvorsorge
Eine betriebliche Altersvorsorge bietet den Mitarbeitern finanzielle Sicherheit und Perspektive für die Zukunft. Pflegedienste, die ihren Mitarbeitern solche Vorsorgemodelle anbieten, sorgen für zusätzliche Anreize und eine nachhaltige Mitarbeiterbindung.
Gerade in einer Branche, in der das Thema Sicherheit und Vorsorge zentral ist, können solche Angebote den entscheidenden Unterschied bei der Wahl des Arbeitgebers ausmachen.
Beispiel:
Ein Arbeitgeber bietet seinen Mitarbeitern eine attraktive betriebliche Altersvorsorge an, die durch Zuschüsse besonders vorteilhaft ist. Diese Vorsorge fördert nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern sichert auch ihre persönliche Zukunft.
Schlusswort
Die Wahl der richtigen Strategie kann darüber entscheiden, ob eine Pflegeeinrichtung langfristig erfolgreich bleibt oder ob sie von anderen Unternehmen übernommen wird.
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, diese Herausforderungen gezielt anzugehen. Gemeinsam entwickeln und implementieren wir die passenden Lösungen.
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